
03/07/2025 0 Kommentare
Berliner Hitzehilfe schafft Schutzräume für die Schwächsten
Berliner Hitzehilfe schafft Schutzräume für die Schwächsten
# Berlin: sozial

Berliner Hitzehilfe schafft Schutzräume für die Schwächsten
Berlins Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) hat angesichts der hohen Temperaturen Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, aufeinander zu achten. "Die Hitze trifft vor allem die Schwächsten", sagte Kiziltepe am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung von Hitzeschutzprojekten, unter anderem für obdachlose Menschen. Die Senatssozialverwaltung stellt für die vom 1. Juni bis 31. August laufende Hitzehilfe für Obdachlose 300.000 Euro bereit.
Schutzräume und "aufsuchende Hitzehilfen"
Mit den Mitteln werden zehn zusätzliche Projekte gefördert, sieben sogenannte Schutzräume, darunter zwei Kirchen, sowie drei "aufsuchende Hitzehilfen". Zu den geförderten Vorhaben zählen auch Projekte von drei Kreisverbänden des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Diese engagieren sich mit ihren Fahrzeugen, darunter auch ein sogenannter Food-Truck, und steuern Parks, Unterführungen und andere Orte an, an denen sich obdachlose Menschen aufhalten. Dort werden unter anderem Trinkwasser, Kopfbedeckungen und Sonnenschutzcremes verteilt sowie witterungsbedingte Verhaltenstipps gegeben.
Kiziltepe betonte, die Hitzehilfe schaffe schnell und unbürokratisch wichtige Angebote. Sie sollen reguläre Leistungen der Wohnungsnotfallhilfe ergänzen: "Gemeinsam sorgen wir dafür, dass auch in der heißen Jahreszeit niemand auf der Straße allein gelassen wird." Hitze könne lebensgefährlich sein, vor allem für Menschen, die auf der Straße leben, sagte Kiziltepe. Hitzeschutz sei genauso wichtig wie Kälteschutz. Am Mittwoch sollte die Hitzewelle in der Hauptstadtregion mit vorhergesagten 37 Grad Celsius ihren vorläufigen Höhepunkt erreichen.
Kiziltepe besuchte die evangelische Passionskirche am Marheinekeplatz im Stadtteil Kreuzberg. Dort finden Menschen derzeit von Montag bis Mittwoch sowie freitags zwischen 13 und 18 Uhr offene Türen. Ein Team aus Ehrenamtlichen bietet im kühlen Kirchenraum neben Wasser, Sonnenschutzcreme und Hüten auch Gespräche und Beratung an. Zudem können Besucher die Toiletten nutzen. Laut Vikarin Elisabeth Schröder von der Kirchengemeinde vor dem Halleschen Tor wird das Projekt aus Senatsmitteln mit 4.000 Euro gefördert.
Zwölf Gotteshäuser geöffnet
Nach Angaben der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz öffnen an diesen heißen Tagen in Berlin zwölf Gotteshäuser an unterschiedlichen Tagen ihre Türen, um Schutz vor der Hitze zu gewähren. So ist beispielsweise die Lindenkirche im Stadtteil Wilmersdorf in der Homburger Straße an Wochentagen ab der Hitzewarnstufe 1 oder gefühlt mehr als 32 Grad Celsius von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
Die Taborkirche im Stadtteil Kreuzberg ist mittwochs zwischen 13 und 18 Uhr geöffnet. Die Gemeinde bietet unter anderem Lebensmittel, Toiletten und Gespräche sowie alle 14 Tage einen Friseur. Die Parochialkirche in der Klosterstraße in Mitte ist demnach von Montag bis Freitag von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Im Stadtteil Neukölln hat etwa die vom Diakoniewerk Simeon betriebene Tee- und Wärmestube in der Weisestraße Montag, Mittwoch und Sonntag von 15 bis 19 Uhr sowie am Dienstag nur für Frauen von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Dabei hängt die Öffnung der Kirchen erfahrungsgemäß oftmals davon ab, ob sich auch Ehrenamtliche finden, die die Aufsicht übernehmen.
epd
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