„Als Kirche können wir viel vom Sport lernen“

„Als Kirche können wir viel vom Sport lernen“

„Als Kirche können wir viel vom Sport lernen“

# Berlin: Newsletter

„Als Kirche können wir viel vom Sport lernen“

Berhard Felmberg engagiert sich als Theologe und Pfarrer seit mehr als 25 Jahren für Kirche und Sport. Wir haben mit ihm darüber gesprochen:

Herr Felmberg, Sie sind seit 1999 Sportbeauftragter der Landeskirche. Kirche und Sport – wie passt das zusammen?

Auf den ersten Blick sind das sehr unterschiedliche Sphären und Milieus. Aber auf den zweiten Blick ändert sich das. Viele Sportbegeisterte sind auf Gott hin ansprechbar, viele  „Kirchenmenschen“ machen Sport oder sind Fans von Sportclubs. Das Leben auf Gott hin zur Sprache zu bringen, ist meine Leidenschaft. Ob das beim großen Sportschiffergottesdienst an der Havel ist oder beim „KonfiCup“. Unsere Kirche muss bei den Menschen sein.

Werden Sie am 24. Mai beim Pokalendspiel im Olympiastadion mit dabei sein?

Ja! Als Sportbeauftragter der EKD habe ich den Ökumenischen Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Tag des Pokalfinalspiels mitinitiiert. In diesem Jahr darf ich dort die Predigt halten. DFB-Präsident Bernd Neuendorf und andere Vertreter beider Endspielvereine werden anwesend sein. Das ist immer eine tolle Sache. Kommen Sie einfach vorbei und feiern Sie mit!

Schlägt Ihr Herz eher für den Drittligisten Arminia Bielefeld oder den Bundesligisten VFB Stuttgart?

Mein Herz schlägt für HERTHA BSC. Ansonsten in diesem Fall für den Underdog. Es ist beeindruckend, wie Bielefeld den Weg ins Finale geschafft hat. Das erinnert mich daran, dass dies auch einmal den HERTHA-Bubis gelungen ist. Leider war damals dann im Finale Schluss – und Leverkusen gewann. Vielleicht ist es ja diesmal anders. 

Sie sind Mit-Initiator der Kapelle im Berliner Olympiastadion. Was bedeutet Ihnen dieser Raum?

Die Kapelle ist einer der hervorragenden geistlichen Räume unserer Kirche und hat sich gut etabliert. Bei Heimspielen ist sie fast immer „ausgebucht“. Der Raum strahlt Ruhe und Wärme aus, er zieht die Menschen an und wir feiern fröhliche Gottesdienste und manchmal auch ernste. Von der Kapelle aus wurde die Trauerandacht für Kay Bernstein übertragen. 40.000 Menschen folgten über die Bildschirme im Stadion und beteten mit. Schon dafür hat es sich gelohnt – von Taufen und Trauungen einmal abgesehen. 

Welche Kraft schreiben Sie dem Sport – Skandalen und Kommerzialisierung zum Trotz – noch zu?

Sport verbindet. Das ist und bleibt so. Die Leidenschaft springt über, wenn sie von den Sportlerinnen und Sportlern gelebt wird. Davon können wir als Kirche viel lernen. Leidenschaft. Einsatz, Engagement für das, wofür man steht. Das gilt auch für die Zweite Liga, wie man von HERTHA lernen kann. Das Stadion ist voller denn je. Das allerdings kann man von unserer Kirche noch nicht sagen. Aber als Ziel könnte man es formulieren – wenn man sportlich denkt.

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed