Filmtipps zum Reformationstag von Generalsuperintendentin Julia Helmke

Filmtipps zum Reformationstag von Generalsuperintendentin Julia Helmke

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Filmtipps zum Reformationstag von Generalsuperintendentin Julia Helmke

Eigentlich gibt es nicht DEN Film zum Reformationstag – auch wenn ich die letzten Luther-Filme, zuletzt den Fernsehfilm „Katharina Luther“ (2017) der in Berlin ansässigen evangelischen EIKON Filmgesellschaft sehr gelungen finde. Was es durchaus gibt, sind reformatorische Motive in Filmen:

„Von Menschen und Göttern“

(Regie: Xavier Beauvois, Frankreich 2010)

Wer und was bestimmen mich? Wie frei bin ich in meiner Entscheidung? Diese Fragen sind zutiefst reformatorisch und gerade wieder sehr aktuell. „Von Menschen und Göttern“ von dem französischen Regisseur Xavier Beauvois ist einer meiner Lieblingsfilme.

Es ist die Geschichte von sieben Mönchen, die in einem Trappistenkloster in Algerien leben, in guter Nachbarschaft mit den muslimischen Dorfbewohnern, sie unterstützen es mit ihrer Landwirtschaft und auch medizinischer Hilfe. Bürgerkrieg belastet das Land, Regierung wie Rebellen verlangen, dass die Mönche das Kloster und Land verlassen, alternativlos. Das Dorf bittet sie, zu bleiben. Auch die Mönche fühlen, dass dies der Ort ist, wohin Gott sie berufen hat. Angst vor den Konsequenzen, ein Durchringen zu innerer Freiheit bestimmt ihren Weg. Ich schaue diesen Film immer wieder, da er zeigt, wie Glaube, Zeit, Stille und Gemeinschaft Kraft schenken.

Leider ist er im Moment bei keinem der gängigen Streaming-Dienste zu sehen, aber es gibt ihn auf DVD.

Trailer: www.youtube.com/watch?v=J7I_J7Yv6yg
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„Wie im Himmel“

(Regie: Kay Pollok, Schweden 2004) Als Streaming-Angebot z. B. über Amazon prime, Joyn, Sky Store oder Apple TV.

Die Ereignisse dunkler Nacht, die den Weg zu Umkehr und Freiheit ebnen. Oder: Wie finde ich einen gnädigen Gott? Martin Luther hat um einen gnädigen Gott gerungen und fand nach vielen durchbeteten Nächten im Römerbrief die alles verändernde freimachende Botschaft. Das, was wirklich zählt, was dem Leben Sinn und Richtung gibt, solche Momente gibt es durchaus auch in vielen Kinofilmen – und im persönlichen Leben.

„Wie im Himmel“, auch einer meiner reformatorischen Lieblingsfilme, erzählt die Geschichte eines schwedischen Stardirigenten, der nach Burnout in seinen Heimatort zieht, wider Willen zuerst den Kirchenchor leitet und mit der Kraft der Musik die Sänger:innen auf ihrem Weg der inneren und äußeren Befreiung begleitet und durch die Annahme von Liebe letztendlich versöhnlich sein Leben annimmt.

Trailer: www.youtube.com/watch?v=zhIxzVH-i5I
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„No Hit Wonder“

(Regie: Florian Dietrich, Deutschland 2025) Ab 30.10.2025 im Kino.

Ende Oktober kommt die deutsche Tragikkomödie „No Hit Wonder“ mit Florian David Fitz und Nora Tschirner ins Kino. Sie handelt von einem Sänger, der nur einen Hit landete, an seinen eigenen Ansprüchen und den Erwartungen der Anderen letztendlich am Leben verzweifelt und nach einem Suizidversuch in der Psychiatrie landet. Dort bittet ihn die Psychologin, einen Chor zu leiten – also ein klassisches Thema.

Dennoch gut zu sehen: Menschen, mit allen ihren Brüchen und Narben, beginnen zu singen. Richten sich auf. Nehmen ihre Grenzen an, lösen sich von dem, was ihnen nicht mehr guttut. Das Wunder des Lebens ist viel wichtiger als ein äußerer Hit. Wer singt, betet doppelt, soll Martin Luther einmal gesagt haben und dass Musik die schönste Gottesgabe sei. Das gilt übersetzt auch für Pop oder Schlager – und diesen Film, der so charmant, leichtfüßig und doch nicht oberflächlich eine moderne Interpretation bietet, wie und wenn das Leben wieder „in Form“ (re-formation) gebracht wird.

Trailer: www.youtube.com/watch?v=FqUlEyTef-I
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