ICH BIN's: Ronald Oesterreich!

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# Berlin: Newsletter

ICH BIN's: Ronald Oesterreich!

Was ich tue?

Ich höre zu. Wem? Zum Beispiel einem Familienvater. Anfang vierzig, privat und beruflich mitten im Leben, bekommt er durch die Hausärztin eine dementielle Erkrankung mitgeteilt. Im besten Fall geben die Ärzte meine Adresse weiter und er klopft an meine Tür mit dem sperrigen Titel „Wenn alles ins Wanken gerät – Hilfe bei frühdementieller Erkrankung“.  

Was ich glaube?

Für andere Menschen da zu sein, ist eine große Aufgabe und ein noch größeres Geschenk – auch für mich selbst. Wenn sich erkrankte Menschen öffnen, gehen wir gemeinsam den Weg: Erstmal die Diagnose überhaupt wahrhaben können, später über die Fragen des Lebens sprechen und die Wünsche und Ängste - auch der Familien -hören. Ich glaube,  kostbar und schön kann unser Leben auch mit einer Krankheit sein.  

Was mir wichtig ist

Menschen, die dementiell erkrankt sind und bei denen die Krankheit dann auch sichtbar ist, sind unverstellt: Sie freuen sich oder trauern, zeigen Wut. Dieses authentische Leben gefällt mir sehr gut und ist ein Kontrast zu uns, die wir uns emotional doch sehr beschränken. Mir sind meine Gefühle inzwischen sehr viel wichtiger geworden.

Was ich mir wünsche, was mich aufregt?

Tod und Krankheit regen mich nicht auf. Aber unser Gefühl, wir könnten ewig leben und uns auch auch so "ewig" auf dieser Welt verhalten, das nervt mich immer mehr.

Warum Berlin?

Ich bin in Berlin geboren und habe diese Stadt nie länger verlassen. Einzige Ausnahme - meine Urlaubsreisen. So soll es auch bleiben.

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