HIMMELFAHRT

Seit dem vierten Jahrhundert feiern Christen das Fest Christi Himmelfahrt. Es wird 40 Tage nach Ostern gefeiert und liegt daher immer auf einem Donnerstag. In Deutschland ist Christi Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag.

Biblische Grundlage ist neben dem Markus- und Lukas-Evangelium das erste Kapitel der Apostelgeschichte im Neuen Testament. Dort wird berichtet, dass der auferstandene Jesus vor den Augen seiner Jünger "aufgehoben" wurde: "Eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken." Künstlerische Darstellungen zeigen oft einen fliegenden Jesus auf einer Wolke.

Christus ist bei Gott

Christen verstehen allerdings unter der Himmelfahrt kein körperliches Aufsteigen in einen festen Ort, sondern vielmehr, dass der auferstandene Christus bei Gott ist. Das irdische Leben Christi und damit sein Aufenthalt an einem Ort ist beendet. Seine Himmelfahrt macht deutlich, dass er nun überall gegenwärtig ist. Himmelfahrt beschreibt auch eine Wandlung und spirituelle Entwicklung der Persönlichkeit, in der Jesus auch hier beispielhaft ist für das christliche Leben.

Für die ersten Christen war die Himmelfahrt auch der Beginn einer langen Wartezeit: Das Versprechen, Jesus werde wiederkommen, wurde vielfach so interpretiert, dass er leibhaftig als Mensch auf die Erde zurückkehrt – vorzugsweise zu Lebzeiten der ersten Zeugen.

Vatertag und Familienausflug

Bis heute ist diese Hoffnung im Glaubensbekenntnis verankert: „Ich glaube an Jesus Christus, (…) aufgefahren in den Himmel, von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.“ Statt als Mensch zurückzukehren offenbarte sich Gott seiner Gemeinde jedoch schon wenige Tage später im Pfingstwunder.

Die Bedeutung von Himmelfahrt wird heute oft überlagert vom sogenannten Herrentag oder auch Vatertag, der im 19. Jahrhundert im Berliner Raum aufkam. Viele nutzen Christi Himmelfahrt heute auch zu Ausflügen und verlängerten Wochenenden mit Familie oder Freunden.

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